Dolomiten


Wandern in den Dolomiten. Das UNESCO-Weltnaturerbe in Südtirol gehört wohl zu den schönsten Gebirgszügen in den Alpen und ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber:innen und Abenteurer:innen.

An- und Abreise

Wir sind mit dem ICE nach München und von dort mit dem EuroRegional weiter nach Innsbruck. Eine schöne Strecke, die schon Lust auf Berge macht. Alternativ kann man natürlich auch fliegen, entweder nach Innsbruck oder Bozen.

In Innsbruck haben wir die erste und letzte Nacht im MotelOne direkt am Hauptbahnhof geschlafen. Solltet ihr euer Mietauto auch am Flughafen abholen, achtet auf die Öffnungszeiten. Wir wollten früh los und sind schon zu 8.00 Uhr morgens hin. Allerdings hat außer Sixt am Wochenende keine andere Vermietung so früh auf, sodass wir bis 9.00 Uhr warten mussten. Gleiches gilt für eine spätere Abholung. Hier sind alle Vermietungen außer Sixt (bis 19.00 Uhr) bereits ab 16.30 Uhr geschlossen. Plant das also entsprechend mit ein. Wir sind morgens mit dem Taxi zum Flughafen und hatten unser gesamtes Gepäck dabei, um von dort direkt weiterzufahren. Für die knapp 10 Minuten Fahrt haben wir 16 Euro bezahlt. Zurück haben wir zuerst im Hotel eingecheckt und das Gepäck auf unser Zimmer gebracht, sodass wir ganz entspannt mit dem Bus vom Flughafen zurück zum Bahnhof fahren konnten. Das dauert etwa 20 Minuten und kostet nur 6 Euro für zwei Personen.  

Von Innsbruck sind wir über den Brenner gefahren. Leider ist hier nicht selten Stau, was natürlich vor allem an einem Samstag zu einer längeren Anfahrt führt. Wir haben fast drei Stunden bis zum Parkplatz des Seceda gebraucht …

What to do

Seceda

Distanz: 10 km (Rundweg)
Höhenunterschied: 539 m
Level: moderat
Dauer: ca. 2 Stunden
Startpunkt: Bergstation der Seceda Bahn

Von 8.30 bis 17.30 Uhr kann man mit der Seilbahn hoch zur Alm. Das Ticket für die Berg- und Talfahrt kostet 45 Euro pro Person. Hinzu kommt der Parkplatz, solltet ihr im Parkhaus parken (2,50 Euro pro Stunde). Es gibt hier nur wenige Plätze, ggf. müsst ihr also früh dort sein, etwas warten oder weiter unten parken. 

Oben angekommen sind wir zuallererst zum Aussichtspunkt gegangen. Dann ging es mit dem Rundweg los. Auf halber Strecke sind wir an ein paar Eseln vorbeigekommen und einem großen Felsen, der super zum Klettern geeignet ist. Als wir hier waren, hat die Bergrettung dort sogar trainiert. 

Bevor es zurück zur Gondel ging, haben wir einen kleinen Stop bei der Baita Troier Hütte gemacht. Der Kaiserschmarrn war super lecker und der Blick einfach toll. Wir waren insgesamt etwa 3 Stunden hier oben, bevor es wieder etwas zuzog, die Wolken dunkel wurden und wir uns entschieden, mit der Gondel wieder nach unten zu fahren. Gerade rechtzeitig. Denn als wir im Auto saßen fing es an zu Regnen – perfektes Timing also. 

Tre Cime di Lavaredo, Drei Zinnen

Distanz: 10,1 km (Rundweg)
Höhenunterschied: 467 m
Level: moderat
Dauer: ca. 4 Stunden
Startpunkt: Auronzo Hütte

Zur Auronzo Hütte kommt man mit dem eigenen Auto oder dem Shuttel. Pro Auto zahlt ihr dafür am Eingang eine Gebühr von 30 Euro. Alternativ könnt ihr hier auch in den Shuttelbus einsteigen, ein Ticket kostet 15 Euro. Wenn es möglich ist, parkt nicht zu weit oben. Die Route startet und endet auf Höhe der Hütte. 

Wir sind gegen den Uhrzeigersinn gelaufen und hatten nach etwa 45 Minuten den ersten schönen Blick auf die Drei Zinnen. Geht man mit dem Uhrzeigersinn, kann man schon nach 20 Minuten die Drei Zinnen bestaunen. Hier kann man auch in der Langalm einkehren. 

Wir sind den klassischen Rundweg gegangen, wobei wir die Dreizinnenhütte ausgelassen haben und direkt weitergegangen sind. Es gibt aber noch andere Routen und Aussichtspunkte, manche sind Kletterstiege oder führen durch die alten Tunnel. Wir waren Anfang Juni hier und zu der Zeit war etwa ein Viertel des Weges noch schneebedeckt, vor allem in der ersten Hälfte. In der zweiten waren es nur noch kleine und kurze Streckenabschnitte. 

Zurück am Auto waren wir recht kaputt und sind nicht mehr zum Cadini di Misurina gewandert. Das machen wir aber definitiv beim nächsten Mal, wenn das Wetter besser und die Wolken weniger sind, denn es sieht schon wirklich zauberhaft aus. Aber auch dieser Weg wäre teilweise mit Schnee bedeckt gewesen. 

Lago di Braies, Pragser Wildsee

Zum Pragser Wildsee kommt man ganz einfach mit dem Auto, der Parkplatz P4 ist dabei ganz vorne und kostet 10 Euro für 3 Stunden, solltet ihr zwischen 6.00 und 17.00 Uhr da sein. Zwischen 17.00 und 20.00 Uhr kosten 3 Stunden nur 6 Euro und ab 20 Uhr nur noch 3 Euro. Für Camper muss man allerdings direkt eine 24h-Pauschale von 35 Euro bezahlen. 

3 Stunden reichen aber, um ganz entspannt einmal um den See zu spazieren und danach noch einen Aperol am Wasser zu genießen. Geht man mit dem Uhrzeigersinn, kommt man als erstes am Bootsanleger vorbei. Danach muss man einige Treppen hoch und runter, für Rollstuhlfahrer:innen oder Kinderwagen ist dieser Rundweg also leider nicht geeignet. Am Ende kommt ein Gasthof. Wenn ihr hier etwas zu Essen oder Trinken kauft, bewahrt den Kassenbon auf und zeigt ihn vor, wenn ihr zur Toilette geht, so müsst ihr nicht extra bezahlen. 

Baden ist in dem See offiziell verboten, trotzdem haben wir welche darin schwimmen sehen und das bei maximal 15 Grad, die der Bergsee nicht überschreitet. Die wohl bekannteste Beschäftigung ist aber die Fahrt mit einem Holzboot. Man kann sich für 50 Euro ein eigenes Boot mieten, oder sich für 15 Euro mit anderen eines teilen und ca. 45 Minuten auf dem Wasser schippern.

Rifugio Delle, Geisler Alm

Distanz: 12,4 km (Rundweg)
Höhenunterschied: 592 m
Level: moderat
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Startpunkt: Zans

Vom Parkplatz kann man der 35 folgen. Wir sind – wenn man unseren kleinen unfreiwilligen Umweg rausrechnet – in etwas mehr als eineinhalb Stunden an der Alm gewesen. Der Weg geht größtenteils durch den Wald und damit über Wurzeln und feuchten Waldboden, aber auch über Steine und Geröll. Der Aufstieg ist recht anstrengend, da erst zum Ende der Route ein paar flachere Stellen kommen. Zurück haben wir die 36 genommen und sind in knapp einer Stunde unten gewesen. Bei dieser Strecke kommt man im Wald an riesigen Blaubeerfelder vorbei. Im Herbst lässt sich hier sicherlich einiges pflücken und naschen.

Bei der Alm ist ein Spielplatz, sowie ein kleines Gehege mit Ziegen. Hinter der Hütte ist das Geislerkino. Auf Liegestühle kann man dort den Panoramablick auf die Berge genießen. Oder natürlich die Geisleralm selbst. 

Wer es etwas bequemer haben möchte, kann mit der Seiser Alm Bahn auch zur Alpe di Suisi, der größten Hochalm Europas. Das Ticket für die Berg- und Talfahrt kostet 26,50 Euro pro Person. 

 

nice to know

  • Zu den Kosten der Unterkunft kommen noch einmal 2,40 Euro pro Person und Tag Ortstaxe dazu.

  • In Österreich und Italien sind einige Strecken mautpflichtig.

  • In Italien muss man im Supermarkt das Gemüse selber abwiegen – nicht vergessen, sonst steht ihr so peinlich berührt wie wir an der Kasse und müsst noch mal zurück.

  • An den meisten Orten in den Dolomiten kann man sich tatsächlich ohne Probleme auf deutsch verständigen.

  • Wie immer in den Bergen, kann es schnell mal kalt werden, packt also eine Jacke oder was zum Unterziehen ein, eine Mütze oder Stirnband. Gleichzeitig aber die Sonnencreme nicht vergessen. 

  • Gleiches gilt für die Wolken - sollte es mal etwas zugezogen sein, wartet ein wenig, im nächsten Moment kann schon wieder die Sonne hervorscheinen.

  • Internet ist in den Bergen nicht immer vorhanden. Ladet euch also am besten die Karten herunter, damit ihr auch ohne Netz wisst, wo ihr seid und wo es als nächstes hingehen muss.

  • Und auch das sollte selbstverständlich sein, wenn ihr in der Natur unterwegs seid: Müll mitnehmen.

 

Fazit

Die Dolomiten sind nicht ohne Grund auf jeder Liste der schönsten Wanderorte. Selbst wenn das Wetter nicht durchgehend strahlenden Sonnenschein bietet und noch nicht alles saftig grün, sondern eher nass und matschig ist, sieht es wunderschön aus. Mit etwa vier Wochen vor der offiziellen Hauptsaison Anfang Juli ist es noch etwas leerer gewesen, sodass wir auch erst um 9 oder 10 Uhr mit den Wanderungen starten konnten. Wir hatten weder Probleme einen Parkplatz zu bekommen, noch mussten wir ewig warten oder mit unzähligen Menschen die gleiche Route wandern. Aber nicht selten liegt auf den Wegen zu der Zeit noch Schnee. 

Besonders schön war aber auch unsere Unterkunft in Brixen. Hier hatten wir ein modernes Apartment, hochwertig eingerichtet und nicht nur inkl. eigenem Whirlpool im Schlafzimmer, sondern auch mit einem großartigen Spa-Bereich mit Yogaraum, gemütlicher Sitzecke und Sauna im Untergeschoss. Bei Regenwetter oder nach einer langen Wanderung zur Entspannung perfekt. Brixen selbst ist auch eine niedliche Stadt mit einer kleinen Einkaufsstraße, und keine 5 Minuten von der Unterkunft entfernt sind ein toller und wirklich gut besuchter Italiener, sowie Supermarkt.  

Insgesamt sind die Dolomiten kein günstiges Reiseziel, allein für das Parken muss man recht viel Geld bezahlen. Da waren wir ganz überrascht, dass der Aperol nie teurer als 6,50 Euro war. Vier Tage sind toll, reichen aber bei Weitem nicht, um alles zu sehen. Wir werden sicher wiederkommen.

 

What else could you do?

  • Alpe di Suisi, Seiser Alm

  • Cadini di Misurina 

  • Lago di Sorpis

  • Passo Giau 

  • Passo Delle Erbe 

  • Passo Gardena 


Weiter
Weiter

Madeira